Waldbegehung des Gemeinderats: Einblicke in Schäden, Aufforstung und Herausforderungen

Waldbegehung mit dem Forst und Gemeinderat

Der Gemeinderat Rascheid begab sich gemeinsam mit Revierförsterin Sandra Sasse auf eine informative Waldbegehung, bei der verschiedene Stationen im Gemeindewald sowie in angrenzenden Privatwaldflächen besucht wurden. Ziel war es, sich ein genaues Bild vom Zustand des Waldes, dem Fortschritt der Aufforstungen sowie den bestehenden Herausforderungen zu machen.

Ein zentrales Thema war der Schadenszustand im Wald: Insgesamt sind in den vergangenen Jahren rund 20 Hektar Waldfläche durch Borkenkäferbefall und Klimaschäden verloren gegangen. Besonders betroffen sind Fichtenbestände, die durch Trockenheit geschwächt und anschließend vom Borkenkäfer großflächig zerstört wurden.

Im Rahmen der Begehung wurden auch Flächen vorgestellt, auf denen bereits Aufforstungen erfolgt sind. In der Pflanzperiode 2024/2025 werden ca. 22.000 neue Pflanzen gesetzt – darunter eine Vielzahl klimastabiler Laubbäume wie Traubeneiche, Roteiche, Hainbuche, Buche, Feldahorn, Kastanie und Bergahorn, aber auch Nadelholzarten wie Lärche, Douglasie und Weißtanne.

Ein großes Thema war auch der Wildverbiss durch Reh- und Rotwild, ebenso wie Fegeschäden, Schlagschäden und Schälschäden an der Rinde. Um die jungen Kulturen zu schützen, wurden allein im Jahr 2024 rund 2.200 laufende Meter Wildschutzzaun errichtet – bei einem Gesamtaufwand von rund 25.000 €. Hinzu kommen Ausgaben für chemischen Verbissschutz, sodass sich die Gesamtkosten für den Waldschutz gegen Wild im Jahr 2024 auf rund 32.000 € belaufen.

Darüber hinaus wurde deutlich, wie wichtig eine regelmäßige Pflege und Kontrolle der Jungpflanzen in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist, um Ausfälle frühzeitig zu erkennen und nachpflanzen zu können.

Auch die Holzvermarktung trägt zur Finanzierung der Waldpflege bei: Im Jahr 2024 wurden aus Holzerlösen rund 30.000 € in die Instandsetzung von Rückewegen investiert – ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur Erreichbarkeit der Bestände.

Ein weiterer Aspekt der Begehung war der Zustand einiger Privatwaldflächen, auf denen Schäden deutlich sichtbar, Pflegemaßnahmen aber oft ausbleiben. Nicht selten fehlt eine Wiederaufforstung auf bereits geräumten Flächen. Auch abgestorbene Bäume entlang von Wegen, die nicht mehr standsicher sind, wurden thematisiert – hier kann unter Umständen eine Verkehrssicherungspflicht greifen. Die Gemeinde weist in diesem Zusammenhang freundlich darauf hin, dass es rechtliche Vorgaben zur Waldpflege und Verkehrssicherheit gibt. Wer sich überfordert fühlt oder Unterstützung benötigt, kann sich jederzeit an die Gemeindeverwaltung oder Revierförsterin Sandra Sasse wenden. Zudem besteht für Eigentümer die Möglichkeit, Waldflächen an die Gemeinde zu veräußern, wenn eine Bewirtschaftung in Eigenleistung nicht mehr möglich ist.

Die Waldbegehung verdeutlichte eindrucksvoll, wie viel Engagement, Fachwissen und Zusammenarbeit erforderlich sind, um unseren Wald für kommende Generationen zu erhalten – und wie wichtig das gemeinsame Handeln von Gemeinde, Forst und privaten Eigentümern dabei ist.

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