Rascheider rüsten sich für große Einweihungsfeier

Foto: Axel Munsteiner (Volksfreund.de)

Im Hochwaldort Rascheid mit seinen knapp 500 Einwohnern wird in den nächsten Tagen groß gefeiert. Heute geht die traditionelle Kirmes los, die bis Montag, 27. Juli, dauert. Ausnahmsweise verlagert sich das Geschehen in diesem Jahr am Samstag und Sonntag allerdings vom Platz vor dem Gasthaus Leyendecker in die Raiffeisenstraße, wo das Festzelt aufgebaut wurde.

Der Grund: In der Raiffeisenstraße steht auch ein nagelneues Gebäude der Gemeinde, an dem zweieinhalb Jahre gearbeitet wurde. Es ist die Dorf- und Kulturscheune - "das bisher größte Bauprojekt, das es in Rascheid gab", wie Ortsbürgermeister Andreas Ludwig herausstellt. Früher stand an dieser Stelle ein marodes Bauernhaus, das die Gemeinde erst kaufte und dann abreißen ließ. Anfänglich hatte es noch Überlegungen gegeben, das Haus Nonninger umzubauen, um daraus die Kulturscheune zu machen. "Das war uns aber letztlich zu riskant. Bei Atbauten weiß man ja nie, welche nicht vorhersehbaren Zusatzkosten auf einen zukommen," sagt Ludwig.

Aber auch der nun entstandene Neubau - eine zweistöckige Hallenkonstruktion aus Holz, die zum Teil mit Putz verkleidet wurde - war kein Schnäppchen. Insgesamt 590 000 Euro hat das Projekt inklusive Inventar und Außenanlagen gekostet. Aus dem Topf des Leader-Programms der Europäischen Union (siehe auch Meldung auf Seite 9) gab es einen Zuschuss von knapp 150 000 Euro. Den Rest musste die bis dato schuldenfreie Kommune selbst schultern. "Als wir damit begonnen haben, zu bauen, hatten wir noch Geld auf der hohen Kante. Der EU-Zuschuss kam ja auch noch dazu, so dass letzendlich rund 140 000 Euro an Krediten aufgenommen werden musste, um das Vorhaben zu finanzieren", sagt Ludwig.

Ein Haus für viele Zwecke

In der Kulturscheune kann die Gemeinde nun ihre Fahrzeuge und Gerätschaften unterbringen. Sie dient also als Bauhof. Außerdem befinden sich im Gebäude das Orstbürgermeister-Büro, das Gemeindearchiv, die Gemeindearbeiter-Werkstatt, eine Küche, ein Bürger-Werkraum für alle Generationen und ein Lager, in dem die Vereine ihre Utensilien deponieren können. Darüber hinaus gibt es eine behindertengerechte Toilette, die immer geöffnet und von außen zugänglich ist. Sie ist zum Beispiel für Wanderer gedacht, die auf der Königsfeld-Traumschleife unterwegs sind. In die große Halle können zudem bei schlechtem Wetter kurzfristig Freiluft-Veranstaltungen wie das Adventssingen des Gesangsvereins verlagert werden. Ausdrücklich will die Gemeinde Rascheid - sie ist die einzige in der Verbandsgemeinde Hermeskeil, die kein eigenes Bürgerhaus hat, aber nicht in Konkurrenz zum Gasthaus Leyendecker treten, wo nach wie vor die Proben des Musik- und Gesangvereins und die Treffen der Frauengymnastikgruppe stattfinden. Auch für Familienfeiern wird die neue Dorfscheune bewusst nicht vermietet. Ludwig erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Gemeinde mit Gastwirt Otto Leyendecker noch einen zwölf Jahre gültigen Mietvertrag hat, dass sie den Saal des Gasthauses nutzen kann.

Quelle: Volksfreund.de (http://zumtv.de?4274325)

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