Rascheid plant den Neubau eines Bauhofes, Forstwirtschaftsplan 2011 verabschiedet

Bild Dorfscheune

Die Gemeinde Rascheid nimmt den Neubau eines Bauhofes in Angriff, das notwendige Grundstück ist bereits erworben worden. Allerdings, so der Tenor der Diskussion im Rat, kann der Bau nur verwirklicht werden, wenn entsprechende Zuschüsse fließen, die Gemeinde allein kann die Baukosten von rd. 300.000 Euro nicht schultern. Die Einnahmen aus dem Gemeindewald helfen da auch nicht wirklich weiter, für das Jahr 2011 ist ein Überschuss von rd. 11.000 Euro prognostiziert. Bauhof und Forst waren die beherrschenden Themen der Gemeinderatsitzung am Mittwoch vergangener Woche.

Die Gemeinderatsitzungen finden in Rascheid im Gasthaus Leyendecker statt, allein dieser Umstand garantiert einige Zuhörer, was in anderen Gemeinden so nicht der Fall ist. Nach der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Andreas Ludwig stellte Architekt Hans Müller aus Bekond die Pläne und die Kostenrechnung für den geplanten Bauhof im Bereich Gartenstraße/Raiffeisenstraße vor. Die Sache wird nicht billig, alles in allem soll der Neubau rd. 300.000 Euro kosten. Das Grundstück ist bereits erworben, allerdings muss das aufstehende Gebäude noch für rd. 23.000 Euro abgerissen werden, neue Versorgungs- und Entsorgungsanschlüsse müssen ebenfalls gelegt werden, hier sind 5.000 Euro fällig. Nach den Plänen des Architekten wird das Gebäude zweigeschossig in Holzständerbauweise errichtet und mit einem Pultdach versehen. Im Erdgeschoss, Geschosshöhe 3 m, sollen neben einer Gerätehalle von rd. 100 qm noch Nebenräume, wie Werkstatt, Wirtschaftsraum, Heizungsraum und Toiletten entstehen. Im Obergeschoss, das über eine Holztreppe zu erreichen ist, sind Lagerräume und ein Archivraum vorgesehen, der Hallenbereich ist bis unter das Dach noch oben offen, die Lagerfläche von rd. 200 qm soll auch den Vereinen zur Verfügung stehen. Die Fassade wird verputzt, teilweise mit Holz verkleidet, der Außenbereich wird gepflastert und begrünt. Außenbereich und die Halle, die mit zwei großen Toren versehen wird, können bei Veranstaltungen zusammen genutzt werden, so die Vorstellung des Architekten. Etwas unerfreulicher war im Anschluss an die Planvorstellung die Auflistung der Kosten. Bodenplatte und Holzkonstruktion kosten zusammen 77.000 Euro, Dach und Fenster 22.000 Euro, Außenputz und Innenausbau 24.000 Euro. Das sind nur die dicksten Brocken, zusammen soll der Bau incl. Umsatzsteuer rd. 300.000 Euro kosten, die Außenanlagen sind mit rd. 30.000 Euro in dieser Summe enthalten.

Diese Summe können wir nicht allein schultern, so die einhellige Meinung im Rat.

Jens Lauer von der Verwaltung in Hermeskeil erläuterte das "Leader-Förderprogramm". Dieses Programm läuft noch bis 2013, sieht für unsere Region 1,6 Mio. Euro vor, von denen bisher nur 300.000 Euro abgerufen worden sind.

Allerdings, so Lauer, müssen bei dieser Förderung bestimmte Kriterien erfüllt werden, die Förderung beträgt 55 % der maximalen Nettokosten bis 300.000 Euro. Nach längerer Diskussion einigte sich der Rat darauf, Dinge wie Notwendigkeit, Kostenrahmen, Förderung, Einsparungen und Eigenleistungen in Ruhe zu diskutieren und dann den Neubau konsequent anzugehen. Hier, so Andreas Ludwig, werde der Rat noch öfter zusammen sitzen und beraten, bis der Bauhof in trockenen Tüchern ist.

Forstwirtschaftsplan 2011

Nach den Worten von Revierförster Matthias Schön soll der Gemeindewald für das Jahr 2011 11.600 Euro an Gewinn abwerfen. Bei den Einnahmen, so Schön, habe man für den fm Holz einen Preis von 51 Euro angesetzt, zurzeit liegt der Preis aber zwischen 80 und 90 Euro, sodass, sollte sich der Preis stabil halten, ein höherer Gewinn zu erzielen sein wird. Auch für das Jahr 2010 wird der Gewinn nicht wie im Plan vorgesehen, 11.300 Euro betragen, sondern rd. 25.000 Euro. Für 2011 sind lt. Plan Einnahmen von 154.400 Euro und Ausgaben von 142.700 Euro veranschlagt. In die Ausgaben ist eine Bodenschutzkalkung für 150 ha Wald mit Kosten von 28.000 Euro und Zuschüssen von 21.000 Euro eingerechnet. Nach dem Plan sollen rd. 2.500 fm Holz im Gemeindewald Rascheid eingeschlagen werden, sollte aber, so Revierförster und Gemeinderat, der Preis hoch bleiben, könne man in 2011 ohne weiteres noch 300 fm zusätzlich einschlagen, was weitere Einnahmen bedeuten würde. Der Plan, so Schön, ist nichts endgültiges, ein Sturm, ein größerer Windwurf und die Welt sieht anders aus.

Flurbereinigung

Die Flurbereinigung in Rascheid schreitet voran, in 2010 sind bereits 161.000 Euro dafür bereitgestellt worden. Für zusätzliche begleitende Wegebauarbeiten, die nicht in die Förderung fallen, will man 10.000 Euro aufwenden. Dieser Betrag wird mit Einsparungen in der Friedhofsunterhaltung und dem Mehrerlös aus dem Forst gegengerechnet, sodass keine zusätzlichen Aufwendungen entstehen.

Unser Bild zeigt einen Entwurf des geplanten Bauhofes.

(Entwurf: Architekt Hans Müller)

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