Zehnjahresplan für Gemeindewald sieht Überschuss vor

Ein erwartetes jährliches Plus von 23 765 Euro weist der neue Zehnjahresplan für den Gemeindewald Rascheid auf. Die jährlichen Ausgaben sind mit 63 262 Euro kalkuliert, die Einnahmen mit 87 027 Euro. Beim Aufforsten wird laut Bernhard Buss, Leiter des Forstamts Hochwald, weiter vermehrt auf Laubbäume gesetzt. Die Fichte, derzeit mit 60 Prozent noch vorherrschend, bekomme zusehends Probleme. Als Grund dafür führte er "extrem heiße Sommer" an. Infolge lang anhaltender Trockenheit büßen flach wurzelnde Fichten allzu leicht ihre Standfestigkeit ein. Auf den insgesamt rund 400 Hektar Rascheider Wald werde eine Fläche von 376,4 Hektar bewirtschaftet. 2011 bis 2020 sei ein Einschlag von jährlich 2810 Festmetern geplant statt der bisher im Schnitt 2400 Festmeter. Hauptfeinde seien Stürme und Borkenkäfer. Das Immissions-Problem der 1980er und 1990er Jahre sei hingegen heute kein Thema mehr. Mit dazu beigetragen hätten Neuerungen wie der vermehrte Einbau von Katalysatoren in Fahrzeuge und bei der Industrie. So habe der Versauerung der Böden entgegengewirkt werden können. "Unser Wald wirft immer noch einiges an Geld ab", freute sich Ortsbürgermeister Andreas Ludwig. Ein Plus von 237 000 Euro binnen zehn Jahren sei "ein Batzen Geld". Außerdem könnte dieser Betrag noch höher ausfallen. Denn 2009 wurden die Erwartungen übertroffen. Statt kalkulierter 11 400 Euro wurden rund 15 400 Euro Plus erwirtschaftet.

Von großem Wert für die Gemeinde ist zudem das Bürgerengagement. Aktuelles Beispiel ist die Gründung eines "Fördervereins Rascheider Ringweg". Dieser will einen drei Kilometer langen Landwirtschaftsweg mit Ruhe- und Aussichtspunkten aufwerten, Bäume und Sträucher pflanzen und verwucherte Abschnitte frei schneiden. Der die St.-Anna-Kapelle passierende Ringweg führt über das Neubaugebiet aus dem Dorf Richtung Burtscheid und geleitet Spaziergänger wie der Name erahnen lässt wieder zurück. "Wir können froh sein, dass wir in Rascheid solche Idealisten haben", würdigte Ludwig den Einsatz für den schönen Spazierweg, der nicht nur bei Rascheidern beliebt sei. Die Idee wurde im Rahmen der Flurbereinigung geboren. Der Rat befürwortete die Vereinsgründung einstimmig.

Das Engagement der Ringwegfreunde ist jedoch in Rascheid kein Einzelfall. Auch die Jagdgenossenschaft macht sich verdient um den Ort. So hat sie kürzlich beschlossen, auf die Auszahlung ihrer Erlöse zu verzichten. Die Beträge sollen in den kommenden Jahren angespart werden, damit die Gemeinde ihren Eigenanteil an den Flurbereinigungskosten - laut Ludwig rund 80 000 Euro binnen zehn Jahren - bezahlen kann. Die Jagdgenossen, zu denen auch die Ortsgemeinde zählt, erwarten mit jährlich um die 8000 Euro einen ähnlich hohen Betrag. Abgesehen davon sparen die Mitglieder der Jagdgenossenschaft Verwaltungskosten, die im Falle der Auszahlung ihrer Anteile fällig würden. Daher hat der Rat den Verzicht der Gemeinde auf Erlöse einstimmig beschlossen.

Quelle: http://www.volksfreund.de/totallokal/hochwald/aktuell/Heute-in-der-Hochwald-Zeitung-Rascheid-Forst-Einrichtungswerk-Zehnjahresplan-Flurbereinigung-Ringweg-Wanderweg-ehrenamtlich-B-252-rgerengagement;art804,2497670

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